Am 9. Mai 2025 besuchte Inka Düren die Klasse 9c und erzählte den Schülerinnen und Schülern aus ihrer bewegten Kindheit. Geboren 1938 in Berlin, erlebte sie die Wirren des Zweiten Weltkriegs aus nächster Nähe.

Frau Düren wurde im Januar 1938 in Berlin geboren. Ihre Kindheit war von den Kriegsereignissen geprägt, da ihr Vater als Verwaltungs-Offizier in Küstrin stationiert war. Sie verbrachte einen Großteil ihrer frühen Jahre in der dortigen Offizierswohnung, während Luftangriffe und Schutzkeller zum Alltag gehörten.

Im Jahr 1944 begann sie mit dem Schulbesuch, der jedoch nach nur drei Monaten aufgrund der Kriegsumstände unterbrochen wurde. Die Schule wurde in ein Lazarett umfunktioniert, und der Vater wurde nach Elbing in Westpreußen versetzt.

Besonders berührend schilderte Frau Düren ihre Flucht aus Küstrin im Januar/Februar 1945. Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder war sie tagelang auf der Flucht, zuerst mit Schlitten, später zu Fuß. Ihre Erinnerungen an brennende Scheunen, Angriffe auf Flüchtlingstrecks und die ständige Angst vor Bombenangriffen ließen erahnen, wie traumatisch diese Zeit für sie gewesen sein muss.

Nach ihrer Ankunft in Luckenwalde fand die Familie vorübergehend Unterschlupf bei Bekannten. Doch auch danach war das Leben von Unsicherheit geprägt. Die Familie floh weiter nach Lübeck in Schleswig-Holstein und erlebte dort das Kriegsende in Notunterkünften. 

Auch in der Nachkriegszeit in Burg in Schleswig-Holstein lebte die Familie unter schwierigen Bedingungen, zunächst in Zwangsunterkünften und später in einer ehemaligen Kindergartenwohnung.

Frau Dürens Besuch ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern, ihre Geschichte aus erster Hand zu erleben. Ihre persönliche Geschichte machte die Fakten aus den Geschichtsbücher greifbar und verdeutlichte, welche Auswirkungen Krieg und Flucht für die Betroffenen haben können.

Wir bedanken uns sehr herzlich bei Frau Düren für ihren Besuch und für ihre Bereitschaft, ihre Lebensgeschichte mit uns zu teilen.

Karolina Gutsol 9c