30 Männer, 13 Tage, Herrenchiemsee, Zigarrenrauch, Grundgesetz

02. Juli 2025


Da auf Herrenchiemsee wenige Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges 30 Männer - teils Opfer, teils Täter - zusammenfanden, um in nur 13 Tagen bei viel Zigarrenrauch einen Entwurf für unser Grundgesetz auszuarbeiten, wurde dieser besondere Ort nun von Landtagspräsidentin Ilse Aigner als bedeutender „Ort der Demokratie“ ausgezeichnet.

Die dazugehörige Wanderausstellung hat Landtagspräsidentin Ilse Aigner nicht nur mit Mitgliedern des Landtagspräsidiums und der Kommunalpolitik, sondern auch mit Vertreterinnen des Gymnasiums Marquartstein eröffnet. Zuvor enthüllte sie am Besucherzentrum den goldenen Gedenkwürfel, der nun auf der Insel auf die Bedeutung des Ortes für die Demokratiegeschichte hinweist.

In einer flammenden Rede warb sie für unsere Demokratie:

„Es sind großartige und begeisternde Errungenschaften, die hier nach der Katastrophe des Nationalsozialismus in Worte gefasst worden sind. Auf dieser Insel – die umgeben war von einem Land, das am Boden lag, zerstört: materiell, wirtschaftlich, menschlich und moralisch, nach Weltkrieg und Holocaust“, so Aigner. „Auf dieser Insel haben Politiker, Staatsrechtler, Beamte - Überlebende der Katastrophe - um den zentralen und unantastbaren Wert der Menschenwürde herum einen Gegenentwurf erarbeitet. Er ist Gesetz. Grundgesetz. Er ist in den zentralen Punkten unabänderlich und er ist juristisch, politisch und moralisch Richtschnur unseres Handelns.
[…]
Mit den „Orten der Demokratie in Bayern“ wollen wir das demokratische Bewusstsein im Freistaat schärfen. Wir wollen informieren, wir wollen begeistern und wir wollen Lust machen auf Demokratie!“ 

Vom Gymnasium LSH Marquartstein kamen die beiden Schulleiterinnen, Kathrarina Brachmann und Marianne Brandl- Dierschke, sowie die Fachleiter für Geschichte sowie Politik & Gesellschaft, Lisa Schneider und Markus Landsherr der Einladung nach Herrenchiemsee gerne nach.